Wir haben die Pfingstwoche genutzt und sind hoch hinaus in die Berge gefahren. Leider mussten wir am Juliapass feststellen, dass unser Auto keine Lust mehr aufs Fahren hatte und lieber in der Werkstatt abhängen wollte. Dazu konnten wir nicht nein sagen und sind ohne Auto, dafür aber mit vielen abwechslungsreichen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Leuten zum Bahnhof Morteratsch per Anhalter gefahren. Von dort sind wir auf die Bovalhütte aufgestiegen. Da diese geschlossen hatte und auch der Winterraum nicht verfügbar war, haben wir in weiser Vorraussicht unsere Zelte, Isomatten und Schlafsäcke aufgesattelt. Nach etwas Gekraxel über Blockgelände konnten wir unsere Zelte namens „Horst“ und „Namenloses Statistenzelt“ oberhalb der Bovalhütte aufschlagen. Von der Bovalhütte aus haben wir zwei schöne Touren gemacht, haben uns aber entschieden unsere eigentlich geplanten Touren (Den Pitz Morteratsch und die Palü-Überschreitung), wegen der ungünstigen Schneeverhältnisse in den Wind zu schießen. Doch ich bin nicht traurig, denn wie sagt man so schön: „Wer umkehrt kann wiederkommen!“ Also haben wir nach der Hälfte der Woche uns entschieden uns vom Winter aus auf in den Sommer zu machen und in den schönen Säntis zu fahren. Also Sachen gepackt, an der Diavolezza die Daumen rausgehalten und in mehreren Etappen und wieder sehr netten Fahrerinnen und Fahrern zurück zur Werkstatt getrampt. Unser Auto hatte seine Krankheit inzwischen durch professionelle Hilfe wieder auskuriert und hat uns sicher bis ans Ziel kutschiert. Im Säntis haben wir schöne Alpinklettertouren gemacht, darunter die Wildhuser Schafbergkante – ein toller Grad, den ich nur weiterempfehlen kann. Am Samstagabend haben wir schließlich der Schweiz auf Wiedersehen gesagt und sind mit Übernachtung und Nachtbaden in Freiburg zurück nach NRW getuckert.
Ich möchte diesen Blogbeitrag einmal nutzen um all unseren Fahrern, die uns beim Trampen mitgenommen haben Danke zu sagen: Danke lieber Herr, der die Ziegen seiner Mutter besuchen wollte, danke lieber Angler, ich hoffe du hattest ein fischreiches Wochenende, danke lieber Radspezialist mit ausgebautem Bus, danke liebe Dame, die die Reistüte mit der Fleischtüte verwechselt hat, danke liebe Wanderinnen mit Blümchen auf der Rückbank, danke lieber Mechatroniker, danke lieber Amerikaner, der seinen Lebenstraum in der Schweiz gefunden hat, danke liebe Umweltingenieurin, die den Bauingenieuren auf die Finger haut. Und ein ganz besonderes Danke an Marco und Nora, die uns nicht nur geholfen haben als unser Bulli nicht mehr weiterwollte, sondern uns auch auf dem Rückweg das letzte Stück mitgenommen haben. Ganz viel Liebe an euch alle!