Das Ith. Jens schlägt als Planungs und Trainingswochenende das Ith vor. Das wohl beste Gebiet für Mobile Sicherungen und kurze Zustiege, um abends noch Zeit für Planung zu haben.
Am Freitag um 21:30h kommen Hannah, Markus, Milan und Felix am Ith Campingplatz des JDAV Nord an. Sören, Jens und Ela sind schon da und das Essen ist auch fertig. Schnell werden 2 Zelte errichtet und wir gehen schlafen, um am nächsten Tag früh klettern gehen zu können.
Doch schon vor dem Aufstehen bestätigt sich der schlechte Wetterbericht und wir hören den Regen auf unsere Zelte prasseln. Also nochmal rumdrehen und weiterschlafen. Nach 2 weiteren Stunden hat der Regen noch immer nicht nachgelassen und wir halten es so langsam nicht mehr in unseren Schlafsäcken aus. Klettermotiviert sitzen wir im Zelt und beginnen zu Frühstücken, in der Hoffnung, dass das Wetter besser wird. Da es im Moment aber nicht danach aussieht beginnen wir uns einen Plan zu machen über was für Themen wir sprechen wollten und was wir an diesem Wochenende zu klären haben. Schon nach ein paar Minuten sind wir in Disskussionen über das Unternehmungs Ziel, sowie über Material und weiteren geplanten Trainingswochen.
Als das Wetter ein bisschen aufzieht, machen wir uns auf zu den Felsen und suchen uns einen kleinen Felsen der etwas trockener aussieht als der Rest. Jeder klettert 2 oder 3 Routen, gewöhnt sich an den Fels und merkt, dass der Fels zwar trocken aussieht aber dennoch verdammt rutschig ist. Als Markus von seiner 3. Tour runterkommt, sieht man das Wetter hinter uns zu einer Gewitterfront aufziehen und eine Regenwalze bewegt sich schnell auf uns zu. Hastig packen wir die Seile und begeben uns zu den Zelten. Da haben wir gerade nochmal Glück gehabt, da es auf den letzten Metern aus allen Eimern anfängt zu schütten. Bei dem Regen hätte keiner von uns noch in der Wand hängen wollen.
Am Nachmittag holen wir Fabi vom Bahnhof ab und nutzen die Gelegenheit mit gutem Internet so viele Infos wie möglich für unsere weiteren Planungsgespräche zusammen zu bringen. Zum Glück sind wir inzwischen sehr routiniert, wenn es um das abendliche Kochen geht und während die einen noch alle Zutaten zusammensuchen und die Brenner anwerfen fangen die anderen schon an mit schnippeln. Dabei entfacht schnell die Diskussion über unser Unternehmungs-Ziel. Vor ein paar Wochen hatten wir uns dazu entschlossen in den Iran zu fahren, doch das war noch vor den Protesten im Land. Inzwischen hat sich die Lage im Land komplett geändert und wir sind zwiegespalten, inwieweit sich die politische Situation auf unsere Expedition auswirkt. Bei einem hervorragendem Soja-Gulasch probieren wir die verschiedenen Ansichten zu sortieren und entschließen uns eine Nacht darüber zu schlafen.
Am nächsten Morgen geht es für uns schon früh Richtung Fels, da es ausnahmsweise nicht regnet und wir haben im wahrsten Sinne des Wortes tierischen Spaß an Felsen wie dem Kamel, oder dem Krokodil. Da macht es auch nichts, dass wir uns hin und wieder unter großen Felsdächern vor Regenschauern flüchten müssen.
Die Diskussion vom Vorabend noch im Kopf beschließen wir uns diesen Abend näher mit Versicherungen und der Reisewarnung des auswärtigen Amtes zu beschäftigen, welche neuerdings für den Iran gilt. Keine einfachen Themen und die Vermutung vom Vortag bestätigt sich. Wir werden uns nach einem anderen Expeditionsziel umschauen müssen. Auch wenn wir das noch mit der gesamten Gruppe besprechen müssen steht Georgien nun ganz oben auf unserer Ziele-Liste.
Auch am letzten Tag wagen wir den Versuch zu klettern und nutzen die Gelegenheit viele mobile Sicherungsgeräte zu legen. Das viele Üben zeigt Erfolg und inzwischen haben wir alle einen sehr guten Blick dafür, welchen Keil wir für welchen Riss benötigen.
Das Wochenende hat uns geholfen ein paar wichtige Fragen im Hinblick auf unser Expeditionsziel zu klären und uns gleichzeitig aufgezeigt wie viel es noch zu planen gibt. Zum Glück konnte auch der Regen unsere Stimmung nicht dämpfen (das leckere Essen hat sicher dazu beigetragen) und wir werden wieder ins Ith kommen.
Ela, Felix und Hannah für das Unternehmungsteam der JDAV NRW