Neues von der Unternehmung

Dorees-Biwak und das einsame Tal (20.08. - 28.08.2022)


Da nach unseren Vorbereitungswochen immer motivierte Freiwillige gesucht werden, die diese Blogeinträge verfassen gebe ich euch im folgenden Text einen kleinen Einblick geben, wie ich die Woche erlebt habe. Ich bedeutet in dem Fall Felix (wenn ihr mehr über mich erfahren wollt, dann lest gerne meine Selbstvorstellung auf Instagram ;D). 

Am 20.08.22 machte ich mich auf eine Reise in die Schweiz. Schon nach 1h Bahnfahrt lerne ich Jens kennen und wir verbringen den Rest der Zugfahrt nach Martigny mit Diskussionen über das Unternehmungsziel und die nächsten Touren. Nach gut 10h Bahnfahrt (eigentlich wären es nur 8) holen uns Ela und Jakob am Bahnhof ab. Ein VW-Bus mittleren Alters, der ordentlich mit Klettermaterial und Essen beladen ist. Nach ein paar Minuten kommen wir am Campingplatz an und treffen den Rest der Truppe für diese Woche: Laura und Sören. Nach einer schnellen Tourenbesprechung und einem ausgezeichneten Curry gehe ich mit der Hoffnung, dass mein Körper sich innerhalb der nächsten 2 Nächte akklimatisiert, schlafen. Der weitere Plan besteht daraus auf die Orny-Hütte (2826m) aufzusteigen, um am darauffolgenden Tag über den Gletscher zum Dorées-Biwak (2983m) zu gelangen. Dort wollten wir vor allem die zum Teil mobil abzusichernden, alpinen Touren erkunden. 

21.08.: Um 6:30 Uhr geht der Wecker und trotz eines improvisierten Kopfkissens aus Seil war der Schlaf sehr erholsam. Schnelles Frühstück, Materialcheck und los gehts in Richtung Orny-Hütte. Nach 3h Aufstieg erreichen wir einen sonnigen Platz vor der Hütte, und verschlingen zum Mittagessen schnell noch übrige Wraps vom Vortag. Dann machen wir uns in zwei 3-er Seilschaften auf zum Klettern. Sören, Jakob und meine Wenigkeit versuchen uns an einem 5c Quergang über einem kleinen Gletschersee (Abstand Wasser – Route: 2-5m). Jens, Laura und Ela steigen in 4 Seillängen Wandkletterei am Hüttenfelsen ein. Nach etwas nassen, aber sehr schönen Seillängen, treffen wir uns zum Abendessen an der Hütte wieder. 




22.08.: Schon wieder geht der Wecker um 6:30 Uhr. Um noch möglichst gute Eis-Bedingungen zu haben, begeben wir uns früh auf den Weg über den Gletscher. Der Aufstieg zum Dorées-Biwak führt über eine eisige Scharte auf 3150m, dann geht´s über Schotter runter zur kleinen Hütte. Angekommen wird unsere Laune richtig gut, denn das Biwak liegt in einem einsamen Tal mit unglaublichem Blick auf Gletscher und schier endlose Kletterwände. Die einzige sichtbare Infrastruktur ist eine andere SAC-Hütte eine Hangseite weiter.
Was ein Traum. Sofort treffen wir andere Kletterer, die schon länger da sind. Die Begeisterung über die Kletterei und das gute Wetter können sie kaum verbergen. Mit neuer Energie räumen wir unser hochgeschlepptes Essen in den kleinen, aber sehr luxuriösen Biwak-Innenraum. Den Rest des Tages verbringen wir mit Wasser holen und „filtern“ (zählt es als gefiltert, wenn man es durch einen Lappen schüttet? Plus Chlor/Abkochen voll okay). Die Verrückten unter uns gehen jetzt noch schnell klettern. Als großes Highlight gibt es abends noch Käsefondue. 

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23.08: Um 5:30 Uhr geht der Wecker heute noch früher. Damit haben wir genügend Puffer für Zustieg, 14 Seillängen Kletterei und Abseilen. Aufgeteilt in 2 Seilschaften wollen wir verschiedene Routen in Angriff nehmen. Nach einem kurzen Frühstück verlassen wir das Biwak um 7:00 Uhr. Nach etwa 1h Zustieg stehen wir vor einem Gletscherfeld, das den Weg zu unserer Route ohne Steigeisen ein wenig komplizierter macht. Zum Glück lässt es sich gut absichern. Les Strapontins du Paradis (6a) ist eine sehr bekannte Route für das Dorées-Gebiet und hält, was der Kletterführer verspricht. Beim Klettern sind wir sogar 1 ½ Stunden schneller als unser Zeitplan, aber die Abseilpiste über die Nachbarroute kostet uns dann noch einige Nerven. Mit Seilklemmern, Stand-Überseilen und anderen Zeitfressern erreichen wir um Punkt 21:30 Uhr zur Dämmerung das Biwak. Zum Glück haben die anderen drei in der Eole danza per noi (6a+) einen ebenso schönen aber wesentlich kürzeren Tag gehabt und das Essen schon vorbereitet. 

24.08: 6:30Uhr und der Wecker holt uns aus den gemütlichen Betten, um einen weiteren Klettertag zu beginnen. Nach einer grausamen, viel zu großen Schüssel Porridge begeben wir uns alle zusammen zum Einstieg der Route Tajabone. Angekommen, sehen wir schon den ersten Stand und steigen in die ersten 2 Seillängen. Nach der ersten Seillänge mit viel Fluchen und der zweiten mit Seilsitzern kommt uns der Grad 5c etwas untertrieben vor. Danach bieten die weiteren 6 Seillängen wunderschöne und abwechslungsreiche Kletterei. Schon um 12Uhr sitzen wir auf dem Gipfel-Türmchen und genießen die Sonne, Snacks und Kaffee, welchen wir auf dem Gipfel natürlich erstmal kochen. Nach einer langen Pause steigen wir über eine wesentlich rasantere Abseilpiste ab. Abends erfahren wir dann noch, dass wir wohl den alternativen 6b+-Einstieg geklettert sind. Na dann… Keine Fragen!


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25.08.: Heute machen wir uns an den Abstieg und verabschieden uns von dem kleinen Biwak und den zurückbleibenden Kletterern. Hoch zur Scharte, über den Gletscher und vorbei an der Orny-Hütte. Während des Abstiegs trällern wir Lieder und diskutieren über die Techniken, welche wir aus den letzten Tagen mitnehmen. Kurz unter der Orny-Hütte springen wir noch in einen Gletschersee und genießen die Sonne. Am Abend verabschieden sich Laura, Ela und ich. Dafür kommt Paul dazu. 

An dieser Stelle übernimmt freundlicherweise Jens die weiteren Schilderungen, da ich mich bereits auf dem Rückweg befinde. Aber auch die letzten Tage dieser tollen Woche wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. 

26.08. bis 28.08.: Weiter ging es ins Moiry-Tal. Nach einer Nacht im Tal, um einzukaufen und eine Dusche genießen zu können, ging es am nächsten Morgen wieder früh los. Im Wetterbericht stand, dass es bis zum Mittag trocken bleiben soll, und so wollten wir im Auf- und Abstieg zur Moiry-Hütte die Grate mitnehmen. Im Zustieg zum Grat wurde dieser Plan dann aber schnell über den Haufen geworfen, da die Wolken schon nach Regen und Gewitter aussahen. Kurze Zeit später eilten wir die letzten Meter des Normalwegs im Regen zur Hütte. Aus dem Rest des Tages machten wir trotzdem das Beste: Kaffee trinken, Bergrettungsübungen, Planungen für unsere Unternehmung, Tourenplanung für den nächsten Tag und zur Abwechslung ein paar Kicker-Spiele. 
Der Wetterbericht am nächsten Tag war wieder eher unbeständig und so entschieden wir uns für den kürzeren der beiden Grate, die Süd-Nord Traverse über die Aiguelles de La Lé.
Die Kletterei auf diesem war super und brachte uns mehr Routine. Passend für ein zweites Frühstück erreichten wir das Ende des Grates und konnten bei frisch gekochten Kaffee die Aussicht auf die Walliser 4000er genießen. Im Abstieg sahen wir dann noch einen Fels-Turm, welcher von einem perfekten Riss durchzogen war. Da wir früh dran waren und das Wetter besser als erwartet schien, wollten wir uns den Turm nicht entgehen lassen. Nach kleineren Kommunikationsproblemen erreichten wir alle die Spitze des Turmes und setzten den Abstieg weiter fort. Vom Tal aus ging es wieder raus aus den Bergen und mit einem kleinen Abstecher der AG Brenner (Genaueres dazu später) nach Hause. 

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Alles in allem war es mal wieder eine unglaublich lehrreiche und wunderschöne Woche!

Felix und Jens für das Unternehmungsteam der JDAV NRW

Odoo – Beispiel 1 für drei Spalten


Odoo – Beispiel 2 für drei Spalten


Odoo – Beispiel 3 für drei Spalten


Odoo – Beispiel 1 für drei Spalten
Odoo – Beispiel 2 für drei Spalten


Odoo – Beispiel 3 für drei Spalten