Bericht Fortbildung Absturzgefahr, was nun?

Führungstechniken auf leichten Graten

20.-22.05.2022

Gut gelaunt geht es Freitag Nachmittag durch das immer noch zerstörte Ahrtal zur Teufelsley-Hütte. Nach kurzem kollektiven Verfahren finden wir die Hütte, die sich malerisch am Rand einer Lichtung im Wald befindet. Das einzige fließende Wasser ist das Regenwasser aus der Zisterne und das mitgebrachte Trinkwasser, das in einen Behälter über der Spüle gefüllt werden kann, der einen Wasserhahn speist.

Am Abend gibt es noch etwas Theorie. Wir lernen Fixseile, die fix aufgebaut sind, Geländerseile für steiles Gelände und fixierte Geländerseile für besonders kniffelige Stelle kennen.

Samstag geht es dann daran, die Teufelsley zu erkunden. Ein schöner Fels, der sich mitten im Wald aus dem Rücken des Hügels erhebt. Er beginnt als Kette von Felsbrocken in Absprunghöhe und erhebt sich dann zu einem ca. 60m langen, schmalen Fels, der sich ideal als Übungsgrat eignet. Von links nach rechts probieren wir alle möglichen Seiltechniken aus. Wir stellen fest, dass Fixseile fix errichtet sind, ein Geländerseil sich hervorragend für horizontales Gratgelände eignet und dass ein fixiertes Geländerseil einen Haufen Arbeit für den oder die Führende*n bedeutet. Schließlich erreichen wir den Gipfel, von dem sich ein wunderschöner Blick über das fast unverbaute Herschbachtal vor uns ausbreitet. Lediglich der Funkmast am Horizont unterbricht das Bild vom endlosen Wald.

Im Verlaufe des Wochenendes kämpfen wir mit Knoten, Seilmanagement, Schneidern, dem Ruf der Leere und Picknicks mitten auf dem Grat. Wir lernen viel und die Stimmung ist gut, bis es Sonntag Mittag vorbei ist und wir uns wieder in alle Himmelsrichtungen verstreuen.


Leo Rolff