Ich glaube, ich fange am besten chronologisch an.
Angefangen hat das Ganze für eine kleine Reisegruppe aus Aachen gegen 7 Uhr, die sich auf den Weg in die Schweiz gemacht hat. Nach einem kleinen Stopp in Köln war das Auto voll und das erste Klischee, nämlich, dass die JDAV fast nur aus Mediziner*innen und Informatiker*innen bestehe, war erfüllt. Um nicht schon zu früh anzukommen, haben wir ab der schweizerischen Grenze gefühlt jeden Stau mitgenommen. Unser aller Highlight war die Fahrt mit dem Autoverlad Lötschberg. Es gab sogar in manchen Tunnelabschnitten die heißersehnten Lichterketten oder war es nur das Licht von den Arbeitern? Nach 11,5h hatten wir es dann nach Saas-Grund geschafft und die ersten Tourenplanungen für den kommenden Tag begannen. Es haben sich dazu abends kleine Grüppchen gebildet, die gleiche Touren am nächsten Tag zusammen unternehmen wollten. Dadurch haben sich die Touren und Konstellationen jeden Tag neu gemischt.
Für mich ging es auf den Klettersteig, der dem Grat entlang folgend auf das Mittaghorn (3143m ü.M.) führte. Je nachdem, in welche Richtung man schaute, konnte man entweder die unfassbar schöne Natur oder die beeindruckende Tristesse der Gletscher-Skipisten im Sommer bewundern. Welche Tiere dürfen in einem Alpenurlaub natürlich nicht fehlen? Murmeltiere und Gämsen, welche uns auch gleich am ersten Tag begegneten. Manch eine*r munkelt, dass es mittlerweile auch Alpakas gibt - oder doch eine Baby-Gams? Tja, absteigen mussten wir leider auch noch, und da die eine Bergbahn nicht fuhr, wurden das dann ganze 1300HM …
Am Montag bin ich via Südkante aufs Jegihorn geklettert, für manche ist es „der Berg“ in der Woche geworden mit einem Rekord von 4 Besteigungen. Eine wirklich sehr schöne alpine Kletterei, die sich gut in Bergstiefeln machen ließ. Oben angekommen, haben wir noch andere getroffen, die den Alpendurst gemacht haben. Und natürlich mussten wir auch wieder hinunter…vielleicht mit einem Gleitschirmflieger ? Keiner, aber wirklich keiner feiert die Abstiege.
Pausentag – was ist das eigentlich? Es beginnt herrlich damit, dass man ausschlafen kann und entspannte 3h frühstückt. Irgendwann packt einen der Tatendrang und wir sind den Kapellenweg nach Saas-Fee gegangen. Im Tal war es doch ziemlich heiß, sodass eine kleine Abkühlung durch den Fahrtwind der Sommerrodelbahn sehr willkommen war.
Weiter ging es zum Kneippbecken mit anschließendem Eis. Einige Tapfere sind noch im Fluss baden gewesen. Was natürlich an einem Pausentag zur perfekten Regeneration nicht fehlen darf, ist die Massage (die gab`s aber eigentlich an jedem Abend).
Ausgeruht und mit voller Energie stapften wir am folgenden Tag auf das Allaninhorn. Zeitplanung hat allerdings die Krux, dass es eine Variable namens Trägheit der Masse gibt, die mit mindestens 5 Minuten mehr einberechnet werden sollte…, ansonsten - so munkelt man- kann es sein, dass manche ohne Bergstiefel zur Bahn rennen müssen…. Auf unserem sehr entspannten „Latscher“ hoch hatten wir einen phänomenalen Ausblick mit dem Matterhorn in der Ferne.
In der Hoffnung auf eine entspannte Pausentagkletterei stand der Tälligrat am nächsten Tag auf dem Plan. Er wurde von den anderen als teilweise nicht ganz so leichte Wegführung, aber „Kann man mal machen Tour“ beschrieben. Was soll ich sagen? Wir haben doppelt so lange wie angegeben für den Grat gebraucht, es war so viel Vegetation da, dass man gefühlt immer in irgendetwas pieksiges gegriffen hat und so wirklich überzeugt hat die Tour nicht. Der Abstieg (ich habe mir wirklich mittlerweile einen Gleitschirm gewünscht) ging durch unwegsames Gelände und so haben wir die letzte Bergbahn verpasst und durften knappe 1300HM zurück zum Campingplatz laufen. Mit müden Beinen ging es noch an die Tourenplanung für den Alphubel über den Feechopf am nächsten Tag.
Am letzten Abend packten wir die Zelte in weiser Voraussicht ein und schliefen gemeinsam unter den Tarps, bis uns das Gewitter kurz nach sechs weckte. Dann hieß es Abschied nehmen und heimfahren.
Wie findet man nun einen geeigneten Abschluss für diese Woche? Schwierig, ich würde einfach sagen, bis zum nächsten Alpinsommer!
Bericht von Annika, Fotos von Frieda, Annika, Ela und Sofie