Alpincamp 2023

Bericht und Fotos

Und wieder war es so weit: wir starteten erneut in das Abenteuer Alpincamp.

Für einige von uns war es das erste mal, andere sind schon bei den vorherigen Fahrten dabei gewesen. Diesmal ging es für uns, gemeinsam mit vier weiteren Sektionen der jdav nrw, in die Stubaier Alpen, wo wir Eindrücke in der Hochtouren- und Gletscherwelt sammeln konnten.

Die Anreise verlief gestaffelter als bei den Fahrten zuvor, denn einige von uns waren schon in den Bergen. So kam es, dass Freitagabend nur gut 20 der 45 teilnehmenden Personen in NRW in die Züge stiegen, um gemeinsam in Richtung Alpen loszufahren. Die Nacht wurde für die meisten recht kurz, was sowohl an Verzögerungen der Bahn, als auch an der Freude andere Sektionen wieder zu treffen, lag. Am nächsten Morgen wurde die Gruppe nach und nach größer, denn sowohl in Innsbruck, als auch am Parkplatz der Nürnberger Hütte, unserem ersten Ziel, sind wir auf weitere Mitstreiter*innen getroffen. Nach einer etwa dreistündigen Wanderung sind wir an der Hütte angekommen und bezogen erst einmal unsere Betten, bevor es dann zum Essen ging. Alles in allem eine erfolgreiche, wenn auch sehr ermüdende, Anreise!

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Am nächsten Tag konnten wir uns nach dem Frühstück zwischen zwei Touren entscheiden, die eine etwas kürzer, dafür mit der Aussicht, anschließend noch zu dem nahegelegenen Klettergebiet zu gehen. Die etwas größere Tour sollte zum Gipfel „Roter Grat” (3099m) führen. Ein Highlight war, natürlich neben dem Gipfel, der Abstieg, bei dem wir mit viel Spaß beim Schlindern und Rutschen auf den Schneefeldern unten angekommen und den restlichen Weg zur Hütte gewandert sind.
Abends wurde die Gruppe durch die noch fehlenden 20 Teilnehmenden vervollständigt und alle freuten sich darauf, am nächsten Tag zur Müllerhütte aufzusteigen. Das daraus, aufgrund eines schon für den frühen Vormittag vorhergesagten Gewitter, nichts werden wird, haben wir nach dem Essen erfahren. Nach langen Besprechungen der Leiter*innen und mithilfe des Hüttenwirts war es möglich, dass ein Teil der Gruppe auf der Nürnberger Hütte bleiben und der andere Teil, die gesamte Kölner Sektion, am nächsten Tag um 5 Uhr zur Sulzenau Hütte aufsteigen konnte. 

Für uns anderen ging es nach dem Frühstück nach draußen, wo wir unsere Trittsicherheit verbessert haben, bis der Regen uns dazu gebracht hat, im Trockenen mit der Theorie weiterzumachen. Dort haben wir uns dann zuerst mit unserem Material beschäftigt und vieles über Gletscher gelernt. Als dann jeder wusste, was eine Wechte ist und wie Querspalten entstehen, durften wir im Treppenhaus unsere Spaltenrettungskünste beweisen. Zusätzlich haben wir noch die Selbstrettung gelernt. Während wir uns bei den Aktionen abgewechselt haben, wurden von einigen 110 neue Karten für das Spiel „Codenames” gebastelt, welche ausschließlich Begriffe vom Bergsteigen und Klettern enthielten: Das so optimierte Spiel fand ab da fast jeden Tag freudige Mitspieler*innen, die versuchten, möglichst schnell alle Begriffe ihres Teams zu erraten. Abends haben einige aus der Gruppe noch ihren Bewegungsdrang mit Tischbouldern und Plank Challenges ausgelebt, bevor es für alle ins Bett ging.

Am Dienstag startete der Tag mit der lang ersehnten Regenpause, welche dafür genutzt wurde ein Stück Richtung Tal runter zu gehen, um dann gemeinsam zu spielen. Nachmittags wiederholten wir noch einmal alles zu Mehrseillängen, nahmen an der Knotenkunde teil und frischten unser Wissen zu Karten und Orientierung auf, dabei haben wir uns auch gemeinsam angeschaut, wie der Weg zur Müllerhütte aussieht. Auch an dem Nachmittag haben wir uns die Zeit wieder mit unterschiedlichen Spielen und Tischbouldern vertrieben. Abends stand packen für die Müllerhütte auf dem Plan.

Endlich ist der Mittwoch gekommen und das schlechte Wetter vorbei. Wir gehen um kurz vor 8 Uhr los und genossen bei Schnee- und Regenpausen die beeindruckende Aussicht. Durch denn Schnee hatten wir deutlich mehr Motivation, da fühlten sich die 1200 Höhen Meter gar nicht mehr so viel an. Eine kleine Gruppe hat noch einen Abstecher zum Wilden Freiger gemacht, um einen Gipfel zu erreichen. Nach zehneinhalb Stunden sind wir endlich auf der Hütte auf 3145m angekommen und haben nun auch die Kölner wiedergetroffen. Noch als wir die letzten Meter in Richtung Gletscher, die einzige Möglichkeit zur Hütte zu kommen, abgestiegen sind haben wir sie in der gegenüberliegenden Scharte sich abseilen gesehen, was ebenfalls zu einem Motivationsschub geführt hat. Abends, nach dem leckeren Abendessen, gab es noch eine Kennenlernrunde, bevor dann alle müde ins Bett gefallen sind.

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Der Höhepunkt der Reise war dann der Tag, den wir ganz auf dem Eis verbringen konnten. Der Morgen startete schon spektakulär als wir gesehen haben, wie die Hütte neue Vorräte mit dem Helikopter bekommen hat. Wir hatten wieder drei mögliche Aktivitäten zwischen denen wir uns entschieden konnten. Einige haben eine kleine Tour gemacht und sind dabei ein paar Kilometer auf dem Gletscher gegangen, um am Ende, bei wunderschöner Aussicht und klarem Wetter, über die Berge zu gucken. Am Ende der Touren haben einige noch Trittschulung gemacht, bei der wir noch einmal gelernt haben, wie vielseitig einsetzbar die Steigeisen sind. Auch an dem Tag galt es nach dem Abendessen, wieder die Rucksäcke zu packen, denn am folgenden Tag ging es, aufgrund der vom Wetter verkürzten Zeit, schon wieder zurück zur Nürnberger Hütte.

Nach einem frühen Frühstück wurde sich draußen vor der Hütte in Seilschaften zusammengefunden und auf den Weg über den Gletscher gemacht. Vom Eis ging es dann auf einen Grat, über den wir zügig den Signalgipfel erreichen konnten. Auf diesem wurde eine erste Pause gemacht und der Blick ins Tal und über die dort hängenden Wolken genossen. Der weitere Abstieg ging über einen alpinen Steig, der von einigen Schneefeldern durchsetzt war, an denen wir es uns zum Teil zur Aufgabe machten möglichst schnell runter zu kommen in dem wir mit Anlauf gerutscht sind und alle lachend im Schnee ankamen. Die letzten Meter haben sich noch gezogen, aber angekommen an der Nürnberger Hütte nutzten es die meisten, endlich wieder eine Dusche zur Verfügungen zu haben. Nach einer Feedbackrunde folgte dann nur noch das Abendessen, bei dem wir, laut dem Hüttenteam, zu viel Hunger gehabt hätten, aber auch das wurde schnell geklärt und wir wurden nach so einem anstrengenden Tag satt und konnten glücklich ins Bett fallen.

Der Abstieg zum Parkplatz am nächste Morgen kam uns allen nicht mehr lang vor und war für die meisten eine willkommene Bewegung vor der langen Zugfahrt, während der wir uns noch ein letztes Mal mit neu gewonnenen oder alten Freund*innen austauschen konnten. Unten angekommen haben wir uns noch alles sortiert und uns verabschiedet. Für die meisten ging es erst ein Stück mit dem Bus über die Passstraßen und weiter mit dem Zug zurück. So saßen wir im Zug, haben gegessen, viel geredet, viel gelacht und alle kamen nacheinander müde aber zufrieden wieder Zuhause an.

 

Damit ist ein weiteres Alpincamp vergangen auf dem wir viel Spaß hatten, viel lernen durften und neue Freundschaften geschlossen haben: Eine weitere Woche in der die JDAV NRW weiter zusammen gewachsen ist und uns allen in Erinnerung bleiben wird!

(Bericht von Miriam, Paula und Mia aus der Sektion Paderborn)

(Fotos von Emil, Lilian und Lennart)